Wenn Zukunftsorte
erzählen…

Neuer Kreisverkehr in Nenzing: Gestaltet von HiPos-Lehrlingen

August 2014, Ursula Krauße

Der neue Nenzinger Kreisverkehr weckt Neugierde. Nach zwei Jahren harter Arbeit wurde am 3. Juli 2014 der neue Dreh- und Angelpunkt an der Osteinfahrt der Vorarlberger Gemeinde Nenzing feierlich eröffnet. Bei Tageslicht zeigen sich neun, spiralförmig angeordnete transparente Quader, bei Dunkelheit erscheinen von innen beleuchtete Schattenfiguren. Besonderes Highlight sind die nächtlich wechselnden Farben der Quader.

Nach der Projektentwicklung und einem Wettbewerb wurde der Entwurf von der Karosseriebautechnikerin in Ausbildung Diana Stefanescu einstimmig favorisiert. Ihre Idee war es, Lehrlinge in typischen Berufsbildern zu zeigen und diese – ähnlich einem Scherenschnitt – auf weiße, in der Nacht von innen beleuchtete Glasquader zu montierten. Das Projekt zeigt wieviel Kreativpotential auch in „traditionellen“ Lehrberufen steckt. „Mir hat es gefallen kreativ sein zu können und gemeinsam mit den Kollegen etwas Bleibendes zu schaffen. Außerdem hab ich zum ersten Mal mit einem professionellen Künstler zusammengearbeitet und bin stolz auf das Resultat“, so Stefanescu.

Auch für den österreichischen Konzeptkünstler Marbod Fritsch, der die künstlerische Leitung innehatte, war die Gestaltung des neuen Nenzinger Kreisverkehrs an der Kreuzung Autobahnabfahrt/L190 etwas ganz Besonderes. „Die Arbeit mit den Jugendlichen hat mir großen Spaß gemacht und ich glaube, dass vielen erst sehr viel später bewusst werden wird, was sie hier Einzigartiges und Nachhaltiges geschaffen haben“, so Fritsch.

Das Video zum Projekt

Stimmen aus der Gemeinde Nenzing

Presse- und Kulturverantwortlicher von Nenzing, Michael Mäser, spricht von einem beispiellosen Projekt in Vorarlberg, bei dem die Politik von Anfang an unterstützend dahinter gestanden ist: “Vorrangiges Ziel aller Beteiligten war es, jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, eine konkrete Aufgabenstellung kreativ zu lösen und sie durch diese Auseinandersetzung auch an zeitgenössische Kunst heranzuführen. Das große kreative Potenzial sollte den Jugendlichen selbst einerseits bewusst, andererseits für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden.”

Auch Bürgermeister Florian Kasseroler zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis: „Neben dem verkehrstechnischen Aspekt haben wir mit diesem Projekt einen neuen, äußerst gelungenen kulturellen und kreativwirtschaftlichen Hotspot in der Gemeinde geschaffen.“

Wer oder was sind die HiPos?

Nicht alle Betriebe können die in der modernen Ausbildungswelt geforderten Kenntnisse und Fertigkeiten vollständig selbst vermitteln. Die Wirtschaftsgemeinschaft Walgau hat daher speziell für ihre Mitgliedsbetriebe die Lehrlingsoffensive HiPos ins Leben gerufen. Die Mitgliedsbetriebe der Lehrlingsinitiative „HiPos“ reichen vom Kleinunternehmen bis zum internationalen Konzern. Und alle haben ein gemeinsames Ziel – ihre Lehrlinge, ihre „High Potentials“, ganzheitlich aus- und weiterzubilden.

Aktuell bilden die HiPos Betriebe gemeinsam 106 Lehrlinge aus und zählen somit zu den stärksten Arbeitgebern der Region Walgau. Die Teilnahme am HiPos Ausbildungsprogramm mit Seminaren und Projekten endet nach drei Jahren mit der Verleihung des HiPos Ausbildungspasses.

Expertenlinks:
Marbod Fritsch: http://www.marbodfritsch.com/
HiPos Lehrlingsoffensive Walgau: http://www.hipos.at/de/lehrlingsoffensive/weiterbildung.php

 

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