Thalgau

 

Multifunktionale Räume,
Begegnungszone
und erneuerbare Energie:
Thalgau setzt Maßstäbe.

e5-Gemeinde

Seit dem Jahr 2004 tritt Thalgau für eine Energiewende ein und erstellte mit Energieausschuss- und Bürgervertreter_innen ein Energieleitbild, das 2010 evaluiert und um einen zusätzlichen Maßnahmenkatalog erweitert wurde. Im e5-Programm erhielt die Gemeinde nun bereits das 4. „e“. 2010 wurde Thalgau als „Klimaschutzgemeinde“ ausgezeichnet und war Hauptpreisträger in der Kategorie "mehr als 5.000 Einwohner".

Thalgau war Salzburgs erste Ökostromgemeinde, alle öffentlichen Gebäude sowie die Straßenbeleuchtung werden von einer „Nahwärme-Anlage“ / Biomasseheizwerk betrieben. Für die Bürger_innen werden kostenlose Energieberatungen und Solarpotentialanalysen durchgeführt, Strommessgeräte können ausgeliehen werden, die Gemeinde vergibt Förderungen, um den Energieverbrauch in Privathaushalten zu reduzieren, 2013 wurde eine Energieumfrage durchgeführt.

Photovoltaik mit Bürgerbeteiligung

Im Sommer 2012 wurde am Dach des Sonderpädagogischen Zentrums eine 140 m² große Photovoltaikanlage installiert, Thalgauer Bürger_innen konnten sich durch den Erwerb von "Thalgauer Sonnenscheinanteilen" an dieser Ökostromanlage beteiligen. Photovoltaik wird schon in der Volksschule thematisiert, z.B. können die Schüler_innen am Monitor nachverfolgen, wie Sonnenenergie „gemacht“ wird und wie viel Strom aus der drehbaren Anlage bei der Schule gewonnen wird.

Volksschulbau mit Vielfachnutzung

Mit dem Neubau der Volksschule gelang Thalgau ein multifunktionales Gebäude mit Vorbildcharakter. Im Vorfeld des Neubaus wurden die verschiedene Ansprüche und Nutzungsbedürfnisse erhoben, im Rahmen eines Architektenwettbewerbs wurde die beste bauliche Lösung ermittelt.

Das im Mai 2013 eröffnete Gebäude verfügt nun über 13 pädagogisch neu konzipierte Klassenräume sowie eine Doppelturnhalle: Diese kann bei Bedarf von Institutionen und Vereinen Thalgaus genutzt werden. Eine öffentliche Bibliothek mit Verbindung zur Schulbibliothek, einen Kletterturm, Vereinsräume für Trachtenverein und Schützenverband mit moderner Schießanlage sowie ein ansprechender Außenraum mit Sitzinseln, der auch von den Bewohner_innen des angrenzenden Seniorenheims genutzt wird, vervollständigen die mulitfunktionale Anlage.

Mobilität: Begegnungszone und Regionalstadtbahn

Mit der Umsetzung und Eröffnung einer Begegnungszone nach StVO im September 2013 ist Thalgau Vorreiter für innovative Verkehrslösungen. Statt für zwei mitten durchs Zentrum führende stark befahrene Landstraßen eine Umfahrung zu bauen, hat die Gemeinde mit Know-How aus der Schweiz die erste Begegnungszone ("Shared Space") im Land durchgesetzt und dafür den Österreichischen Verkehrssicherheitspreis 2011 gewonnen. Das Ortszentrum wurde neu gestaltet, Gehsteige und Zebrastreifen entfernt, es gilt Tempo 30 und Autofahrer, Radler und Fußgänger sind im Verkehr gleichberechtigt.


In Sachen Mobilität setzt sich Thalgau auch für eine Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs ein. Der Plan einer Regionalstadtbahn in die nur 20 km entfernte Landeshauptstadt Salzburg wird im Verbund mit anderen Gemeinden und EU-Förderungen aktiv vorangetrieben.

Geschichtsaufarbeitung

Eine Vorreiterrolle nimmt Thalgau auch in der Aufarbeitung der eigenen Geschichte ein. Berühmte Thalgauer_innen, einschneidende geschichtliche Ereignisse sowie die NS-Zeit und die Zeit vor dem 1. Weltkrieg sind Themen der jährlichen Bildungswochen mit Ausstellungen und Vorträgen, sowie Inhalt einiger Bücher.

Das neueste Werk von Bildungswerkleiter Bernhard Iglhauser ist die 5 kg schwere, 700 Seiten starke und mit fast 1000 Abbildungen versehene Schulchronik über 400 Jahre Schulgeschichte Thalgau. Der Kultur- und Museumsverein Hundsmarktmühle hat zudem das Ortsgeschichtespiel „Kennst du Thalgau?“ herausgebracht.


Experten–Links
Architketur Volksschule Thalgau: Thomas Forsthuber, www.forsthuber-martinek.at
Kulturverein Hundsmarktmühle, Obfrau Anneliese Grubinger, www.diehundsmarktmuehle.at
Konzeption Bildungswochen: Bernhard Iglhauser, Portrait Salzburg Wiki
Konzeption und Beratung Begegnungszone: communaldesign21, www.communaldesign21.at