Munderfing


Sanft mobil, energieautark,
familienfreundlich:
Munderfing punktet
mit hoher Lebensqualität
für alle Generationen. 

Munderfing: Frischer Wind bewegt die Wirtschaft

Die Ideenplattform Zukunftsorte vernetzt die innovativen Gemeinden Munderfing, Hinterstoder, Moosburg, Neckenmarkt, Nenzing, Werfenweng und Zwischenwasser. Munderfing aus Oberösterreich bringt sein Energie-Know-How und sein besonderes Talent für Wirtschaft ein.

Wenn Amtsleiter Erwin Moser Grafiken seiner Gemeinde zeigt, dann meistens steigende Kurven: Arbeitsplätze, die sich in den letzten 30 Jahren mehr als verdreifacht haben, Kollektorflächen von Solaranlagen, die von 360 auf 2111 Quadratmeter hinaufklettern, und eine konstant steigende Einwohnerzahl. Dabei zeigt die ruhige 2800-Seelen-Gemeinde Munderfing am Rand des Kobernaußerwaldes nur auf den zweiten Blick ihre Besonderheiten.

Lebenswerter Wirtschaftsort

Wo andernorts vielleicht ein Skaterpark stehen würde, befindet sich in Munderfing eine Teststrecke für Freeride Elektrobikes. Als der global erfolgreiche Motorsport-Konzern KTM am früheren Standort auf Zaghaftigkeit stieß, positionierte sich Munderfing mit guter Infrastruktur und viel Verhandlungsgeschick als geeigneter Betriebsstandort. Dabei geht es bei der Betriebsansiedlung um weit mehr als nur um Fläche. "Im Grunde fühlen sich die Betriebe bei uns wohl, weil sie keine Bittsteller sind, sondern gemeinsam mit uns vorausschauend planen können", erklärt Bürgermeister Martin Voggenberger.

Der lokale Aktionsplan für Beschäftigung und Bildung (LABB) schuf 2004 eine Schnittstelle zwischen Gemeinde, Wirtschaft, Schule und Eltern. In einem Bürgerbeteiligungsprozess trafen  verschiedenste Akteure aufeinander, die ein Ziel verfolgten - Munderfing als Wirtschaftsstandort und als Wohnort lebenswert zu gestalten. Die Ergebnisse wirken nach: Schule und Wirtschaft kommen bei Betriebsbesichtigungen zusammen und zeigen jungen Menschen die ganze Palette an Lehrstellen auf. Auch die Wirtschaftsgruppe aus Gemeinde- und Wirtschaftsakteuren stellt mittlerweile ein eingespieltes Team dar, das flexibel zusammentritt, wenn es ein Problem zu lösen gilt.

Mit sauberer Energie autark

Der LABB zeigt auch, wie eng die Kernthemen Bildung, Umwelt und Wirtschaft im Ort verwoben sind. Ausgehend von Wirtschaftsinteressen entwickelten Bürgerinnen und Bürger mit der ortsansässigen Energiewerkstatt einen Baukasten, der den Ort bis 2030 in die Energieautarkie aus erneuerbaren Quellen führt. Mit dem Windpark, der Ende des Jahres an der Gemeindegrenze in Betrieb gehen soll, fehlen zur völligen Autarkie nur noch 2% erneuerbare Energie. Der nächste Schritt liegt bei der Einsparung.

Auf der Hauptstraße fallen vor allem zwei Verkehrsteilnehmer in den Blick: die schweren LKWs der Betriebe und Radfahrer jeder Art. Von der Radgruppe mit blitzendem Sportequipment bis hin zu einer Dame, die auf einem alten Puch-Rad ihre Einkäufe nach Hause chauffiert. "Mit dem Rad zur Arbeit - das konnte ich mir früher auch nicht vorstellen", gesteht der Amtsleiter. Mit Aktionen wie dem Radfahrer des Monats oder "Radelt zur Arbeit" weckte die Radfahrbeauftragte Katharina Fröhlich bei ihm ein neues Bewusstsein für sanfte Mobilität.

Seniorenbund trifft Jugendgruppe

Kein Wirtschaftsstandort ohne soziale Strukturen - an diese Formel hält sich der Zukunftsort und erhält dafür das Attribut "familienfreundliche Gemeinde". Dort, wo die Alphaltstraße im Ortsteil Bradirn in Schotter mündet, befindet sich seit 2011 die erste  Waldkindergruppe von öffentlichen Betreibern. Auch im Sommer, wenn er geschlossen ist, kommt keine Langeweile auf. Munderfing bündelt in seinem Ferienprogramm die Erfahrung der Alten und die Energie der Jungen: Schüler und Senioren bauen gemeinsam Insektenhotels oder üben Kegelscheiben.

"Hier fühlt man sich wie im eigenen Wohnzimmer!", schwärmt Christa Alterdinger, die seit vergangenem Herbst das Team des Bildungszentrums unterstützt. Das angenehme Innenklima des Holzbaus, der seit 2002 die Hauptschule erweitert, bietet Platz für Workshops, Lesenächte und zahlreiche Schmökerstunden von Kindern und Erwachsenen. 1.500 aktive Nutzer zählt die Bibliothek, mehr als die Hälfte der Einwohnerzahl. Professionelle Betreuung und das liebevoll gestaltete und sortierte Umfeld machen diese Zahlen möglich.

"Uns ist das Alte sehr wichtig, aber wir sind auch bereit, neue Wege zu auszuprobieren", beschreibt Voggenberger die Mischung aus Traditionsbewusstsein und Offenheit, die in den Projekten der Gemeinde sichtbar wird. Von den Zukunftsorten erhofft sich Munderfing vor allem eine stärkere Bindung zu den Studenten und Abgewanderten, die nach Wien gezogen sind. Kreative Impulsgeber wie eine neue Online-Gemeindekommunikations-Plattform, die die bestehende Homepage ersetzen soll oder Co-Working-Spaces für Kreativschaffende werden gerade konzipiert.

 

Munderfing: Vorzeigeprojekte und Erfolge

• Auszeichnung als 'familienfreundliche Gemeinde'
• LABB - Lokales Bündnis für Beschäftigung und Bildung als Bildungs- und Wirtschaftsservice
• Förderung der gegenseitigen Vernetzung von Senioren und Jugendlichen durch Bürgerbüro
• Arbeitsplätze in den letzten 30 Jahren mehr als verdreifacht
• Starker Fokus auf Sanfte Mobilität
• Ziel bis 2035: Energieverbrauch aller Munderfinger Haushalte zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie